Ausrutscher: Saulheim verliert in Mundenheim deutlich 23:41
Von Martin Imruck vor 10 Stunden
MUNDENHEIM - „Am Ende schaust du einfach nur noch auf die Uhr und hoffst, dass es möglichst bald vorbei ist“, fasst Trainer Kai Christmann die Gefühlslage der Saulheimer Oberligahandballer in der Schlussphase in Ludwigshafen zusammen. Mit 41:23 (18:10) verlor sein Team am Ende deutlich, dennoch konnte Christmann seinen Spielern nicht so wirklich einen Vorwurf machen. „Es war einer dieser Tage, an denen einfach nichts klappt“, berichtet Christmann. Alles, was die SGler bis zu diesem Wochenende ausgezeichnet habe, sei seinem Team abgegangen. In der Deckung bekamen die Rheinhessen weder in der 6:0, noch im 3:2:1 Zugriff. Am Ende standen acht Gegenstoßtore, allerdings alle aufseiten der Hausherren. „Kollektiv ein Tag zum Vergessen“, bestätigt Christmann.
Gastgeber mit extrem effizienten Abschlüssen
Ohne die Torhüter Marvin Martin (Ermüdungsbruch im Sprunggelenk) und Florian Hedderich, der in der Nacht Vater wurde, sprangen Julian Treber und Sven Stengel in die Bresche. Die Hausherren nutzen die Personalkonstellation der Rheinhessen gnadenlos aus. „Wir haben keinen Zugriff bekommen und die Mundenheimer haben ziemlich schnell gemerkt, wie sie zum Erfolg kommen“, berichtet Christmann von einer nahezu perfekten Wurfquote der Hausherren. Die SGler dagegen konnten nur wenig Durchschlagskraft entwickeln. Von 3:2 ging es auf 7:2, zur Pause sogar auf 18:10. Dazu kam die Rote Karte gegen Jens Marchlewitz (28:49), der erst seine zweite Zeitstrafe bekam, dann beim Schiedsrichter nachhakte und deswegen prompt komplett ausgeschlossen wurde. „So eine Entscheidung kommt dann auch noch dazu“, ärgerte sich Christmann über das fehlende Fingerspitzengefühl der Unparteiischen. „Wir bewegen uns immer noch in einer Männersportart“, haderte Christmann mit der aus seiner Sicht unglücklichen Entscheidung. Ob er diese Zeitstrafe ernst meine, habe Marchlewitz den Schiedsrichter lediglich gefragt. „Irgendwo hört es dann auch mal auf“, meint Christmann. „Wenn man in unserer Sportart gar nichts mehr sagen darf, dann wird es blöd.“
Nach dem Seitenwechsel habe man dann nochmals Druck machen wollen und eventuelle Überheblichkeiten der Mundenheimer ausnutzen wollen. Stattdessen machten die Gastgeber mit einem 7:0-Lauf auf 28:11 endgültig den Deckel drauf (43.). Köpfe runter, Stecker gezogen.
„Das war dann der Moment, nach dem wir uns auch einfach nicht mehr wehren konnten“, sagt Christmann, der klar machte, dass man sich die bislang so starke Saison durch diesen Ausrutscher nicht schlechtreden dürfe. „Jetzt sind wir vor dem letzten Spiel nochmal alle wach geworden und geerdet. Jetzt liegt es an uns, es wieder umzudrehen“, schaut der SG-Coach auf das abschließende Heimspiel gegen Illtal. „So ein Spiel hatten wir in der ganzen Saison nicht. Ich hoffe, dass es auch nicht nochmal vorkommt“, sagt Christmann und fügt an: „Damit muss man umgehen können. Das zählt dann auch mal zum Lernprozess dazu“, ist bei den SGlern Mund abputzen angesagt.
SG Saulheim: Treber, Stengel; Witthöft (4), Schaaf, Walldorf (1), Kuntz (1), J. Werber (3), Konrad (3), Schmitt (3/2), Klee (1), Schlesinger (1), Schmitz (4), Marchlewitz (2).