SG Saulheim steckt tief im Tief
Von Torben Schröder
OBERLIGA Personalnot schlägt sich zusehends in den Ergebnissen nieder: 25:26 gegen Vallendar
SAULHEIM - 20:26 lagen die Oberliga-Handballer der SG Saulheim gegen den HV Vallendar hinten, sieben Minuten waren noch zu gehen, die Partie trudelte gefühlt seit einer Dreiviertelstunde aus. Dann kam „Bodo“ Bach, der eigentlich schon zurückgetretene Aushilfs-Innenblock-Spezialist, sonst in der Offensive immer ausgewechselt, und pflügte dreimal mit aller Urgewalt durch die bisher so sichere Deckungsreihe der Gäste. Im Fußball würde man von einem Hattrick sprechen, eine Zeitstrafe für einen der abgeprallten HV-Verteidiger gab es obendrauf. Und weil den bisher so dominanten Gästen nun kurzzeitig der Gaul durchging, waren die Saulheimer plötzlich eineinhalb Minuten lang dreifach, kurz sogar vierfach in Überzahl.
Dreifache Überzahl nicht zur Wende genutzt
Die geradezu irrwitzige Pointe, dieses über die meiste Spielzeit so hoffnungslos unterlegen geführte Spiel noch zu drehen, vermasselten sich die Saulheimer allerdings selbst. Elf-Tore-Mann Thomas Sterker verkürzte dreieinhalb Minuten vor Schluss per Siebenmeter auf 24:26, doch mehr als der Anschlusstreffer sollte trotz dreifacher Überzahl nicht mehr herausspringen. Danach brachten die Gäste die knappe Führung routiniert ins Ziel – angefeuert von ihrem mit Fahne, Banner, zwei sehr lauten Trommlern, Megaphon, Tröten und Sirene bewaffneten Anhang, der den ebenso schweigsamen wie zusehends schwindenden SG-Anhang vom Lärmpegel her ebenso in die Tasche steckte, wie es die Mittelrheinländer die meiste Zeit über sportlich mit den Rheinhessen taten.
zum Artikel: SG Saulheim steckt tief im Tief (Allgemeine Zeitung, 17.10.2016)