SG Saulheim stellt Nationalspieler kalt und besiegt Gösenroth
Von Claus Rosenberg
SAULHEIM - Fraglich, ob überhaupt schon jemals ein Nationalspieler in der Handball-Oberliga mitmischte. Ziemlich sicher aber ist, dass bislang noch keiner in der Sporthalle des Ritter-Hundt-Zentrums sein Debüt gegeben hat. Zumindest nicht bis zum vergangenen Samstag um 18.10 Uhr, als der Rumäne Florin Nicolae das Feld betrat. Der Star in Reihen der SG Gösenroth/Laufersweiler vermochte aber auch nicht die deutliche Niederlage abzubiegen. 27:35 unterlag der Aufsteiger bei der SG Saulheim vor so gut wie ausverkauftem Haus.
Die SG Saulheim ahnte vom Hörensagen, dass Nicolae im Ritter-Hundt-Zentrum erstmals in der Oberliga auflaufen könnte. Viel mehr, als dass der Rumäne 37 Jahre alt ist und Champions League gespielt hatte, war von ihm jedoch nicht bekannt. Rainer Sommer ließ sich deshalb im Vorfeld der Partie erst gar nicht kirre gemacht: „Wir haben uns im Training auf Gösenroth so vorbereitet, als wäre der Rumäne nicht dabei. Und wenn er dann eingesetzt würde, wollten wir situationsbezogen reagieren“, erzählte der Trainer.
DER TRAINER IM WORTLAUT
Rainer Sommer, der Trainer der SG Saulheim, sagte nach dem Sieg: „In der ersten Hälfte haben wir genau das gemacht, was wir machen wollten. Vom Tempo her haben wir richtig gut gespielt. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben uns einige Pfiffe der Schiedsrichter merklich verunsichert. Das führte dazu, dass Gösenroth bis auf drei Tore ran kam. Wir haben aber nie aufgesteckt und unsere deutliche Führung zurückgeholt. Wenn wir diese Leistung wie heute vergangene Woche in Kastellaun gezeigt hätten, dann hätten wir dort nicht verloren.“
Gösenroth startet zunächst ohne den Star aus Rumänien
Zudem war ja nicht einmal klar, ob der Neue die Gösenrother mehr schwächte, als stärkte. Lange hatte er noch nicht mit der SG trainiert, was dem Zusammenspiel abträglich sein könnte. Möglicherweise befürchtete das auch Igor Domaschenko, der Coach der Hunsrücker. Er verzichtete zunächst auf den Einsatz des Rechtshänders, wollte offenbar sehen, ob die herkömmliche Schlagkraft in Saulheim ausreichen könnte. Nach zehn Minuten, einem 3:8-Rückstand und vier Toren des im ersten Abschnitt überragenden Julius Werber, war diese Personalvariante krachend gescheitert. Ob ohne oder mit Nicolae – schlimmer konnte es kaum noch kommen.
zum Artikel: SG Saulheim stellt Nationalspieler kalt und besiegt Gösenroth (Allgemeine Zeitung, 17.09.2017)