SG Saulheims Kader wird immer kleiner
Von Claus Rosenberg
SAULHEIM - Derzeit verbringt Rainer Sommer viel Zeit vorm Computer. Aber nicht, um Informationen über kommende Gegner zusammentragen. Nein, der Trainer des Handball-Oberligisten SG Saulheim ist Stammgast beim „Netdoktor“. Der Grund: Immer wieder Hiobsbotschaften von Spielern, die über gesundheitliche Probleme klagen. „Da muss man ja mal nachschauen, wie lange es dauert, bis sie wieder einsatzfähig sind“, sagt der Büdesheimer mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Galgenhumor. Zwei Wochen vorm Saisonstart gegen die HSG Worms haben sich drei weitere Leistungsträger mit erheblichen Malaisen krankgemeldet: Manuel Werber, Robin Kuntz und Julius Werber. So viel Pech – ein eigentlich unfassbares Drama.
Alle drei, das hat der Coach bereits recherchiert, fallen längerfristig aus. Manuel Werber plagt ein Haarriss am Knochen. Robin Kuntz wurde operiert und Julius Werber quälen Schmerzen in der Schulter. „Vielleicht ein Bänderanriss, vielleicht auch eine Überdehnung“, reflektiert Sommer.
Die Ausfälle treffen den Trainer hart. Denn weder ist der Kader so üppig besetzt, dass solch gravierenden Ausfälle problemlos zu verkraften wären. Noch bieten sich aus der zweiten Mannschaft Alternativen an. Es ist ein Dilemma.
Sommers Kunst besteht nun darin, ein angemessenes Training für die verbliebenen Spieler zu organisieren. „Wir könnten einige Trainingseinheiten ausfallen lassen, um die, die da sind, nicht zu überlasten“, wägt er auf der einen Seite ab. Auf der anderen Seite sind aber auch einige Spieler, die ohnehin nicht regelmäßig trainieren können. Die hätten dann gar kein Training mehr. Schwierig, da einen Mittelweg zu finden.
zum Artikel: SG Saulheims Kader wird immer kleiner (Allgemeine Zeitung, 19.08.2017)