Oberliga: SG Saulheim unterliegt HV Vallendar
Von Claus Rosenberg
SAULHEIM - Wer kennt das nicht? Schmerzt ein Körperteil, treibt der Teufel sein Spiel und torpediert die Stelle wenig später wieder. Genau so erging es Christoph Kreisel am Samstagabend. Ursprünglich wollte der Oberliga-Handballer von der SG Saulheim gegen den HV Vallendar gar nicht auflaufen. Im Training hatte er sich am rechten Fuß eine Kapselverletzung zugezogen. Er biss aber auf die Zähne. Zumindest 45 Minuten lang. Dann latschte ihm einer der Gegner auf den lädierten Fuß. Kreisel schrie kurz auf, sackte auf den harten Boden der Sporthalle des Ritter-Hundt-Zentrums und blieb liegen. Es war wahrscheinlich die Schlüsselszene bei der 28:31 (11:12)-Niederlage, die die Saulheimer in der stimmungsvollen Partie quittierten.
Wenige Minuten, nachdem Kreisel auf Betreuer gestützt vom Feld gehumpelt war, erwischte es Julius Werber. Der Halbrechte krachte nach einem Foul mit dem Kopf auf den Boden. Auch dieser Aktivposten saß danach auf der Bank, mit einer Eispackung die anschwellende Beule kühlend. Zwischen diesen beiden Szenen machten die Gäste aus einem 22:21 (47.) ein 26:23. (52). Diesen Drei-Tore-Vorsprung behaupteten sie schließlich bis zur Schlusssirene.
Kreisel wagte sich in der Schlussphase trotz der schmerzhaften Blessur aufs Feld. Er opferte sich auf, um vielleicht doch noch ein Wunder zu vollbringen. Wie die SG Saulheim überhaupt stemmte er sich gegen die drohende Niederlage – vergeblich. Längst hatten die Gäste die Macht in der gegnerischen Halle übernommen. Mit einer großen rot-weißen Fahne, die ein HV-Fan schwenkte, machten sie ziemlich viel Wind und mit fünf Trommeln und Tröten noch mehr Krach.
zum Artikel: Oberliga: SG Saulheim unterliegt HV Vallendar (Allgemeine Zeitung, 25.02.2018)