SG Saulheim geht die Kraft aus
Von Claus Rosenberg
HANDBALL Unberechtigte Disqualifikation von Christoph Kreisel kostet in Zweibrücken zwei Zähler
SAULHEIM - 40 Minuten lang sah es wieder nach einer faustdicken Überraschung aus. Dann aber wendete der SV Zweibrücken die sich abzeichnende Blamage ab und besiegte in der Handball-Oberliga die SG Saulheim 28:22 (11:11). Hoch. Viel zu hoch, sagte SG-Coach Rainer Sommer: „Leider spiegelt das Ergebnis nicht unsere Leistung wider“, reflektierte er.
Wieder einmal fiel den Saulheimer Handballern ihre dünne Personaldecke auf die Füße. Max Schaaf sagte Donnerstag ab, Robin Kuntz am Samstagmorgen. Somit waren es wieder einmal nur acht Feldspieler, mit denen die Saulheimer auf Reisen gingen. Trotzdem startete die SG aussichtsreich in die Partie. 7:4 (14.), 17:14 (35.), 18:16 (40.) – trotz temporärer Rückstände führten die Saulheimer gegen den Drittliga-Absteiger. Dann aber rächte sich, dass Christoph Kreisel (26.) disqualifiziert worden war. „Mit ihm“, da war sich Sommer sicher, „hätten wir gewonnen“.
Vorwürfe machte dem Albiger keiner. Die Aktion, in der Kreisels Gegenspieler zu Fall kam, wirkte spektakulär. Die Schiedsrichter sahen sich veranlasst, ihn vom weiteren Match auszuschließen. Dass sich das im Nachhinein als Fehlinterpretation herausstellte, half den Saulheimern am Ende wenig. Ihre Auswechselmöglichkeiten hatten sich deshalb auf einen Mann reduziert. Und als Moritz Schlesinger, wegen einer gerade überstandenen Erkrankung um acht Kilo abgemagert, über anhaltenden Schwindel klagte und auch noch ausfiel, waren es nur noch sechs Saulheimer, die gegen körperbetont agierende, gut besetzte Gastgeber ankämpften. Es war ein aussichtsloses Unterfangen.
zum Artikel: SG Saulheim geht die Kraft aus (Allgemeine Zeitung, 19.02.2018)