Handball: SG Saulheim deklassiert Favoriten aus Zweibrücken
Von Claus Rosenberg
Was für ein Heimdebüt in die neue Saison der Handball-Oberliga: 27:16 siegt die SG Saulheim – und das gegen den SV Zweibrücken, der zum erweiterten Kreis der Titelanwärter zählt.
SAULHEIM - Die Halle war voll – und voller Erwartungen. Wie würde sich die SG Saulheim unter ihrem neuen Trainer Kai Christmann im ersten Heimspiel gegen den SV Zweibrücken schlagen? Also jenem Gegner, von dem im Vorfeld genauso respektvoll gesprochen wurde, wie von den Handball-Freunden Illtal, wo der Oberligist zu Saisonbeginn unglücklich unterlegen war?
Anderthalb Stunden später war die Antwort klar: Sensationell! 27:16, zur Pause 12:7, die Zweibrücker konnten einem Leid tun. Nach 55 Minuten, es stand 24:15, kapitulierten sie, weil es wirklich aussichtslos war, gegen dieses wie im Rausch spielende SG-Ensemble zu punkten.
Florian Hedderich ist normalerweise immer gut für Heldengeschichten. Der Frischverheiratete steht im Tor der SG und spielte sich oft mit seinen Wahnsinns-Reflexen ins Rampenlicht. An diesem Abend aber stand er fassungslos in der sich leerenden Halle am Ritter-Hundt-Zentrum: „Dass ich nach Anpfiff 15 Minuten lang so gut wie beschäftigungslos bin, das habe ich noch nie erlebt“, sagte der Saulheimer kopfschüttelnd. Zwei Gegentreffer hatte er in dieser Phase hinnehmen müssen. Für ein Handballspiel sensationell wenig – und das gegen den SV Zweibrücken. Bis zur Pause waren es nur deren sieben Gegentreffer. Was geht einem Keeper durch den Kopf, wenn ihm die Vorderleute nahezu die gesamte Arbeit abnehmen? Beispielsweise, so ließ Florian Hedderich fallen, ob die Abwehr auch in der zweiten Hälfte einen derart tollen Job machen würde. „Ich rechnete nicht unbedingt damit“, räumte er hinterher ein. Doch denkste: Die SG Saulheim hielt dieses unglaublich hohe Niveau in der Defensive.