Saulheimer Trainer Sommer sieht sich vor der Partie gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen in der Zwickmühle
Von Torben Schröder
SAULHEIM - 35 Kilometer, zwei Minuspunkte und ein Tabellenplatz trennen die Konkurrenten. Es ist ein echtes Nachbarschaftsduell, das an diesem Samstag, 18.30 Uhr, im Ritter-Hundt-Zentrum angepfiffen wird. Die Oberliga-Handballer der SG Saulheim bekommen es mit der HSG Rhein-Nahe Bingen zu tun, Rainer Sommer trifft auf seinen Ex-Klub, in der Halle dürfte gut was los sein. Ein Grund zur Vorfreude? „Nö“, sagt der SG-Trainer und verweist auf die Voraussetzungen.
Ohne Auswechselspieler ging es zuletzt nach Illtal, die 19:33-Pleite war die logische Konsequenz. Sechs Mann mussten durchspielen. Schon seit vielen Wochen ist die Belastung für die verbliebenen Spieler, die nicht krank oder verletzt sind, hoch. Und selbst die, die spielen oder spielen könnten, sind nicht zwingend im Vollbesitz ihrer Kräfte. Robin Kuntz (5), Mathias Konrad (6), Moritz Schlesinger (8) – es geht nicht um Tore, sondern um krankheitsbedingt verlorene Kilos. Schlesinger, der, so Sommer, „normalerweise alles in Grund und Boden rennt“, musste sich im Saarland durchschleppen, Kuntz ebenso. „Ich habe auch eine Fürsorgepflicht für meine Spieler“, betont Sommer.Immerhin, Konrad oder auch Tim Beismann könnten den Kader verstärken, Julius Werber wird wieder startklar sein. „Vielleicht zuckeln wir ja noch was aus irgend einer Schublade raus“, sagt Sommer. Nur dürfe man von den Geschwächten, Zurückgekehrten und Überspielten nicht die gewohnten Leistungen verlangen. „Jeder wird sein Bestes geben“, ist der Chefcoach überzeugt, „wichtig für uns ist, dass die Zuschauer honorieren, dass die Jungs sich den Hintern aufreißen.“ Sommer stellt klar: „Ich bin froh, wenn die Runde vorbei ist. Momentan macht es weder der Mannschaft noch dem Trainer Spaß.“ Denn an taktisches Training ist kaum zu denken, Montag ließ Sommer die Übungseinheit gleich ganz ausfallen.
zum Artikel: Saulheimer Trainer Sommer sieht sich vor der Partie gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen in der Zwickmühle (Allgemeine Zeitung, 09.03.2018)