Oberliga: Derby zwischen HSG Worms und Saulheim ohne Sieger
Von Jürgen Jaap
WORMS - Emotionen, Spannung, Dramatik, Hektik, Härte sind wesentliche Zutaten eines Derbys. All das hatte das rheinhessische Duell in der Oberliga zwischen Gastgeber HSG Worms und der SG Saulheim den 350 Handballfans in der Nikolaus-Doerr-Halle am Samstag zu bieten. Und obwohl Saulheims Trainer Rainer Sommer ob etlicher Ausfälle sein Team in der Rolle des David gegen Goliath vermutete, setzte der Gast permanent Nadelstiche gegen den Spitzenreiter, lag zur Pause verdient mit 15:12 vorne. Doch Goliath fiel nicht, die HSG rettete noch ein Remis – 29:29.
„Saulheim spielte toll, hätte gewinnen müssen“, bemerkte nachher ein sichtlich enttäuschter Gerd Zimmermann. Der HSG-Coach hatte für das Derby eine Taktik ausgetüftelt, die offenkundig nicht stach. In Hälfte eins brachte er vor allem Spieler, die zuletzt selten in der Startsieben gestanden hatten. „Die Jungs hatten sich das durch gute Leistungen verdient“, erklärte Zimmermann. Mit Ausnahme von Lucas Gerdon, mit acht Treffern aus dem linken Rückraum, zahlte allerdings keiner den Vertrauensvorschuss wirklich zurück. „Saulheim hat sich reingekniet, und wir haben in der Abwehr einfach ängstlich und miserabel agiert“, bestätigte der 22-jährige Youngster Lucas Gerdon die Einschätzung seines Trainers.
Und vorne? Bis zum 10:10 (20.) gestalteten die Wormser das Derby noch ausgeglichen. „Außer Einzelaktionen fiel Worms jedoch nicht viel ein“, sah Rainer Sommer seine Sieben schon hier im gebundenen Spiel im Vorteil. Das homogenere Team war die SG Saulheim mit den agilen Brüdern Manuel Werber als Spielmacher und Rechtsaußen Julius Werber, dazu mit Thomas Sterker ein guter Rückraumschütze. Logische Konsequenz: ein Drei-Tore-Vorsprung der SG zur Pause.
zum Artikel: Oberliga: Derby zwischen HSG Worms und Saulheim ohne Sieger (Allgemeine Zeitung, 07.11.2016)